In den letzten Jahren erfreut sich die
Haltung von Ameisen zunehmender Beliebtheit. Und dafür gibt es viele Gründe: Die fleißigen
Insekten, die in großen Staaten leben, sind
relativ pflegeleicht,
preiswert, zeigen
faszinierende Verhaltensweisen und
kreieren architektonische Meisterleistungen. In sogenannten Ameisenfarmen, die man im Fachhandel kaufen oder selber mit einem ausreichend großen Glasterrarium und dem geeigneten Füllmaterial bauen kann, kann man die
Hautflügler artgerecht halten und gleichzeitig gut dabei beobachten, wie sie Kammern und Gänge graben, Nahrung sammeln und lagern und ihren Nachwuchs aufziehen.
In der Regel besteht die
Farm aus drei Ebenen. Ganz unten ist die
Drainageschicht, die Wasser speichert und weiterleitet und dadurch Schimmelbildung, dem Einstürzen der Gänge und andere Probleme vorbeugt. Sie besteht zum Beispiel aus Tongranulat. Die wichtigste Schicht, die
Nestschicht aus einem Sand-Lehm-Gemisch, liegt in der Mitte. Hier haben die Ameisen und ihre Königin ihren Lebensmittelpunkt, bauen, graben, fressen und legen die Eier ab. Über der
Nestschicht müssen unbedingt einige Zentimeter frei bleiben, damit die Ameisen Bodenmaterial ablegen und problemlos gefüttert werden können. Es ist nicht unbedingt notwendig, sieht aber hübsch aus, wenn man im oberen Bereich auch eine Zierschicht mit Substrat, Steckpflanzen, Moos und Steinen anlegt.
Eine Seite des
Formicariums sollte mit Folie abgedunkelt werden. Außerdem ist es wichtig, dass die Ameisenfarm nicht direkt in der Sonne steht, da Boden und Tiere sonst leicht austrocknen können. Erschütterungen, die die Gänge zum Einstürzen bringen und die Ameisen in Panik versetzen, sollten unbedingt vermieden werden.
Weltweit gibt es an die
20.000 Ameisenarten. Für die Farm wählt man am besten eine heimische Art (zum Beispiel
Lasius niger,
Myrmica rubra oder
Lasius flavus). Diese stellen weniger Ansprüche an Temperatur und Futter als exotische Ameisen. Zudem können Krabbeltiere aus fernen Ländern eine Gefahr für das hiesige Ökosystem darstellen, wenn sie einmal entwischen.
Gefüttert werden Ameisen zum Beispiel mit diversen Insekten, Früchten, Körnern und Honigwasser.