Noch vor 20 bis 30 Jahren trauten die meisten Wissenschaftler Tieren im Bereich der Kommunikation nur wenig zu. Unter anderem galt die Annahme, dass tierische Lautäußerungen keine wirklichen Informationen beinhalten würden. Inzwischen ist man schlauer. Denn auch wenn wir erst einen Bruchteil der tierischen Kommunikation entschlüsseln können, weiß man heute, dass Tiere sich mit Lauten, chemischen Signalen, Schallwellen und Körpersprache sehr wohl über Ereignisse und ihr Gefühlsleben austauschen.

Zu den tierischen Sprachen, die am besten erforscht sind, gehört die der Erdmännchen. Die niedlichen Pelztiere, die im kargen Süden Afrikas in Kolonien bis zu 50 Tieren leben, haben ein enorm differenziertes Kommunikationssystem. Mit verschiedenen Rufen warnen Erdmännchen ihre Artgenossen nicht nur vor einem Angreifer, sondern teilen auch direkt mit, ob sich ein Greifvogel, ein Schakal oder eine Schlange nähert und wie weit der Räuber entfernt ist. Die tagaktiven Säuger haben auch spezielle Rufe, um in Kontakt zu bleiben, um um Hilfe oder um Fellpflege zu bitten. Bislang hat man rund 35 Rufe identifiziert, es gibt aber noch viele „Erdmännchen-Gespräche“, die man noch nicht eindeutig übersetzen kann.
Auch zum kreativen Umgang mit Sprache hielt man lange nur den Menschen fähig. Falsch: Wissenschaftler der schottischen Universität St. Andrews fanden heraus, dass Delfine sich selber „Rufnamen“ geben und bekannte Artgenossen mit deren Namen „ansprechen“.
Und es gibt noch weitere Parallelen zwischen tierischer und menschlicher Sprache. Genau wie bei uns treten auch bei verschiedenen Tierarten regionale Dialekte auf. Nachgewiesen hat man das Phänomen unter anderem bei verschiedenen Vogelarten, Elefanten, Kühen, Walen und Gibbons.
Neben der Region nimmt auch die Zeit Einfluss. Forscher in Kalifornien fanden heraus, dass Dachsammern heute ganz anders singen als noch vor zwei Generationen.
Während die verschiedenen Rufe und Laute bei einigen Tierarten genetisch verankert sind, müssen zum Beispiel Zebrafinken, Elefanten und Meerkatzen erst lernen, sich verständlich zu machen. Nachtigallen, die Gesangsvirtuosen unter den Vögeln, trainieren rund ein Jahr lang. Dafür können die Männchen anschließend auch mehrere tausend Strophen mit über 200 Strophentypen produzieren und das in nur einer einzigen Nacht.
Tiere kommunizieren nicht nur mit Lauten. Honigbienen führen kunstvolle Tänze auf, mit denen sie anderen Bienen die Wegbeschreibung zum besten Honigsammelplatz mitteilen, Ameisen legen Duftspuren. Elefanten und Wale kommunizieren mit Infraschall-Wellen, die wir nur mithilfe moderner Technik hören können und Elektrofische wie der Nilhecht verständigen sich mit elektrischen Signalen über ihre Reviergrenzen und die Familienplanung.
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Wachsames Erdmännchen
Zu den tierischen Sprachen, die am besten erforscht sind, gehört die der Erdmännchen. Die niedlichen Pelztiere, die im kargen Süden Afrikas in Kolonien bis zu 50 Tieren leben, haben ein enorm differenziertes Kommunikationssystem. Mit verschiedenen Rufen warnen Erdmännchen ihre Artgenossen nicht nur vor einem Angreifer, sondern teilen auch direkt mit, ob sich ein Greifvogel, ein Schakal oder eine Schlange nähert und wie weit der Räuber entfernt ist. Die tagaktiven Säuger haben auch spezielle Rufe, um in Kontakt zu bleiben, um um Hilfe oder um Fellpflege zu bitten. Bislang hat man rund 35 Rufe identifiziert, es gibt aber noch viele „Erdmännchen-Gespräche“, die man noch nicht eindeutig übersetzen kann.
Rufnamen und regionale Dialekte
Auch zum kreativen Umgang mit Sprache hielt man lange nur den Menschen fähig. Falsch: Wissenschaftler der schottischen Universität St. Andrews fanden heraus, dass Delfine sich selber „Rufnamen“ geben und bekannte Artgenossen mit deren Namen „ansprechen“.
Und es gibt noch weitere Parallelen zwischen tierischer und menschlicher Sprache. Genau wie bei uns treten auch bei verschiedenen Tierarten regionale Dialekte auf. Nachgewiesen hat man das Phänomen unter anderem bei verschiedenen Vogelarten, Elefanten, Kühen, Walen und Gibbons.
Neben der Region nimmt auch die Zeit Einfluss. Forscher in Kalifornien fanden heraus, dass Dachsammern heute ganz anders singen als noch vor zwei Generationen.
Manche Tiere müssen in die Sprachschule
Während die verschiedenen Rufe und Laute bei einigen Tierarten genetisch verankert sind, müssen zum Beispiel Zebrafinken, Elefanten und Meerkatzen erst lernen, sich verständlich zu machen. Nachtigallen, die Gesangsvirtuosen unter den Vögeln, trainieren rund ein Jahr lang. Dafür können die Männchen anschließend auch mehrere tausend Strophen mit über 200 Strophentypen produzieren und das in nur einer einzigen Nacht.
Nonverbale Kommunikation im Tierreich
Tiere kommunizieren nicht nur mit Lauten. Honigbienen führen kunstvolle Tänze auf, mit denen sie anderen Bienen die Wegbeschreibung zum besten Honigsammelplatz mitteilen, Ameisen legen Duftspuren. Elefanten und Wale kommunizieren mit Infraschall-Wellen, die wir nur mithilfe moderner Technik hören können und Elektrofische wie der Nilhecht verständigen sich mit elektrischen Signalen über ihre Reviergrenzen und die Familienplanung.
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Zuletzt geändert am/um: 07.07.2022 um 16:24
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