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Zwergbartagamen Infos: Ratgeber zur Haltung, Terrarium & mehr

Allgemeine Informationen über Zwergbartagamen, Haltung, Ernährung, Terrarium & mehr
Lateinischer Name: Pogona henrylawsoni

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Inhaltsverzeichnis
  1. Allgemeine Infos
  2. Meldepflicht
  3. Name und Aussehen
  4. Größe und Alter
  5. Ernährung
  6. Terrarium: Größe und Temperatur
  7. Ruhephase
  8. Terrarium: Die richtige Beleuchtung
  9. Vergesellschaftung

Allgemeine Infos über Zwergbartagamen


Die Gattung der Bartagamen (Pogona) gehört zur Familie der Agamen, die ihrerseits der Unterordnung der Echsen zugeordnet wird. Es gibt mehrere Arten von Bartagamen, die in den Steppen und Halbwüsten Australiens beheimatet sind.

Die Zwergbartagame (Pogona henrylawsoni) ist die kleinste Bartagamenart. Sie kommt in Australien in weiten Teilen von Queensland vor. Zu ihren natürlichen Feinden zählen Greifvögel, Dingos und Wildkatzen. Vom Menschen hält sie sich normalerweise fern.

Zwergbartagame

Wie alle Reptilien sind auch Bartagamen wechselwarme Tiere. Das bedeutet, dass sie keine konstante Körpertemperatur haben, sondern sich diese an die Umgebungstemperatur anpasst.

Bartagamen eignen sich besonders gut für die Haltung im Terrarium. Sie sind wenig scheu, werden sehr zutraulich und sind deshalb eine sehr gut geeignete Art für den Einstieg in dieses faszinierende Hobby. Neben den hier bereitgestellten Informationen empfehlen wir ihnen vor dem Erwerb einer oder mehrerer Bartagamen auch das Studium von Fachbüchern und den Kontakt zu anderen Haltern dieser Reptilienart. Ein umfangreiches Wissen über die Bedürfnisse der Tiere, garantiert die artgerechte Haltung und Pflege.

Meldepflicht


Für alle Reptilien gelten die Bestimmungen des österreichischen Tierschutzgesetzes. In Österreich sind alle Reptilien meldepflichtig! Tierhalter müssen die Haltung innerhalb von 14 Tagen bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft bzw. MA60 im Falle von Wien melden. Ebenso ist zu beachten, dass je nach Bundesland auch die Haltung potentiell gefährlicher Tiere untersagt sein kann.

Name und Aussehen von Zwergbartagamen


Auf der Kehle von Bartagamen befindet sich eine Hautfalte, die bei Revierkämpfen oder auch in der Fortpflanzungszeit durch das Zungenbein abgespreizt wird (daher auch der Name "Bartagame") und sich dabei auch schwarz färben kann. Der „Bart“ der Zwergbartagame ist nicht besonders stark ausgeprägt, aber dennoch deutlich zu erkennen, wenn er als Drohgebärde oder während der Balz gezeigt wird.


Auffällig sind auch die vielen kleinen Stacheln, die anfänglich vermuten lassen, man könnte sich an ihnen stechen. Berührt man sie, bestätigt sich dieser erste Eindruck allerdings nicht.

Größe und Alter von Zwergbartagamen


Zwergbartagamen erreichen eine Größe von bis zu 30cm. Der Schwanz macht dann etwas weniger als die Hälfte der Gesamtlänge aus. Bei artgerechter Haltung werden sie bis zu 15 Jahre alt, in Ausnahmefällen sogar mehr.

Ernährung im Terrarium


In der freien Natur ernähren sich die Echsen von diversen Insekten sowie von Blättern und Blüten verschiedenster Pflanzen. Die aufgenommene Nahrung variiert dabei je nach Jahreszeit. Bei der Haltung im Terrarium sollte man dies unbedingt berücksichtigen.

Jungtiere:
Bei Jungtieren ist der Anteil tierischer Nahrung höher als bei erwachsenen Tieren. Man verfüttert daher vier bis fünfmal pro Woche Insekten (Heimchen, Grillen, Heuschrecken, Schaben, „Mehlwürmer“, kleine Zophobaslarven usw.) in entsprechender Größe und zwei bis dreimal die Woche pflanzliche Nahrung. Hier vor allem Wildkräuter wie z.B. Löwenzahnblätter, Spitz und Breitwegerich und Klee sowie deren jeweiligen Blüten. Obst sollte, wenn überhaupt, nur sehr selten angeboten werden. Alternativ zu den Wildpflanzen kann man auch verschiedene Blattsalate (bevorzugt aus biologischem Anbau) anbieten, die vor dem Verfüttern auch noch gründlich gewaschen werden müssen.

Erwachsene Tiere:
Adulte Bartagamen füttert man in der Regel ein bis zweimal die Woche mit Lebendfutter und die anderen Tage mit den zuvor beschriebenen Futterpflanzen. Eine Angabe der genauen Futtermenge ist nicht möglich, da dies von Tier zu Tier verschieden ist. Man soll einfach darauf achten, dass die Tiere bei ausgewogener und mäßiger Ernährung nicht zu dick erscheinen.

Ein bis zwei Fastentage pro Woche können ohne Bedenken eingelegt werden.

Zur ausreichenden Mineralstoffversorgung wird das Futter der Jungtiere und der adulten Tiere mit handelsüblichen Präparaten gemäß der Anleitung des verfügbaren Produkts bestäubt.

Bartagamen Terrarium: Größe und Temperatur


Angaben zur Zwergbartagame fehlen in der 2. Tierhalteverordnung. Man kann sich daher an den Abmessungen für die Streifenköpfige Bartagame Pogona vitticeps orientieren, die sehr ähnliche Ansprüche bei der Haltung hat. Dort findet man für ein bis zwei Exemplare mit 20-40cm Gesamtlänge als Mindestmaße eine Grundfläche von 0,8m² und eine Höhe von 60cm (z. B. 120x70x60cm Länge/Breite/Höhe). Für jedes weitere Tier muss die Grundfläche um 0,3m² größer sein. Ausdrücklich sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es sich bei diesen Abmessungen um Mindestmaße handelt und größere Terrarien in Verbindung mit artgerechter Einrichtung angeboten werden sollten.


Die Lufttemperatur sollte je nach Jahreszeit tagsüber 25-28°C betragen und kann nachts auf 18-20°C absinken. Der Sonnenplatz, oder bei größeren Terrarien, die Sonnenplätze, werden auf 40-45°C erwärmt.

Als Bodengrund eignet sich eine 5-10cm hohe Schicht Terrariensand oder eine Mischung des Sandes mit Terrarienerde. Die Einrichtung sollte aus mehreren senkrechten und querliegenden Kletterästen bestehen, die so dick sind, dass die Agamen sicher darauf liegen können. Werden größere Steine eingebracht, müssen diese immer direkt auf dem Terrarienboden liegen, um das Untergraben zu verhindern. Die Rückwand sollte so gestaltet sein, dass die Tiere darauf klettern können.

Regelmäßiges Sprühen von Wasser, bevorzugt am Morgen, imitiert die Taubildung und sorgt für ein ausgewogenes Klima. Darüber hinaus erleichtert es den Agamen die Häutung.

Viele Exemplare begeben sich zum Schlafen auf einen Schlafplatz am Boden. Wurde ein solcher ausgewählt, wird er oftmals vielen Jahre beibehalten. Den Bodengrund an dieser Stelle sollte man daher immer etwas feucht halten.

WICHTIG!:
IMMER einen Napf mit Wasser bereitstellen!

Allerdings verweigern manche Exemplare die Wasseraufnahme aus solchen Becken. Sie werden ihren Wasserbedarf durch das Sprühwasser decken.

Ruhephase


Um eine naturnahe Haltung zu garantieren, sollte man grundsätzlich eine Ruhephase von 1-3 Monaten im Jahresverlauf vorsehen. In dieser ruhen die Tiere zumeist auf ihren Schlafplätzen, die man auch in dieser Phase leicht feucht halten sollte. Sie werden in dieser Zeit nicht gefüttert. Häufig beginnen Bartagamen von selbst diese Ruhephase einzuleiten, indem sie weniger Nahrung aufnehmen und in weiterer Folge den ganzen Tag mit geschlossenen Augen auf ihrem Schlafplatz liegen bleiben. Man sollte daher nicht versuchen, dieses Verhalten zu verhindern, sondern sie die Ruhephase durchführen lassen. Zeigen die Agamen keine Anzeichen, die bevorstehende Ruhephase von sich aus einzuleiten, bereiten wir sie durch die stufenweise Reduktion der Beleuchtung vor. Währenddessen kann die Beleuchtung ausgeschalten bleiben. Beendet wird sie, indem man kräftig sprüht, die Beleuchtung wieder stufenweise dazuschaltet und nach einiger Zeit mit der Fütterung beginnt.

Terrarium: Die richtige Beleuchtung


Zur Grundbeleuchtung können verschiedenste Leuchtmittel, wie Leuchtstoffröhren, LED-Streifen oder LED-Balken eingesetzt werden. Zum Teil werden diese auch schon mit einem UV-Anteil angeboten. UV-Licht ist ein wichtiger Aspekt in der Terraristik.! Die ausreichende Versorgung mit UV-A und UV-B Strahlung ist für viele Terrarientiere lebensnotwendig.

UV-B Licht sorgt für die Vitamin D³ Synthese, die für den Stoffwechsel und die Aufnahme von Kalzium essentiell ist. Ein Mangel an ausreichender UV-B Strahlung in Verbindung mit zu geringer Mineralstoffversorgung ist Hauptursache vieler Krankheiten. Am bekanntesten ist Rachitis, bei der die Knochen nicht aushärten und sich verformen.

Die für Bartagamen erforderliche hohe UV-Intensität erreicht man in der modernen Terraristik durch den Einsatz von Metalldampflampen, um den oder die Sonnenplätze zu bestrahlen. Sie werden mit einem eingebauten oder externen Vorschaltgerät betrieben. Es gibt sie mit verschiedenen Watt-Stärken und je nach Modell unterschiedlich hohem UV-Anteil. Sie strahlen ausreichend viel Wärme ab, um an der bestrahlten Fläche Temperaturen von 40°C oder mehr zu erreichen.

Da der UV-Anteil der Lampen im Lauf der Zeit immer geringer wird, müssen sie je nach Betriebsdauer regelmäßig gewechselt werden.

Vergesellschaftung von mehreren Zwergbartagamen


Bartagamen sind grundsätzlich von Natur aus Einzelgänger. Will man mehrere Tiere in einem Terrarium pflegen, hat sich die gemeinsame Haltung von einem Männchen mit mehreren Weibchen (1-3) als praktikabel herausgestellt. Das Terrarium sollte dann selbstverständlich genügend Platz und auch mehrere Sonnenplätze bieten. Unmöglich ist es, zwei Männchen zu vergesellschaften, da es für das schwächere Tier unweigerlich zum Tod führen würde. Nicht unerwähnt darf auch bleiben, dass manche Männchen sehr aktiv sind und die oder das Weibchen ständig bedrängen. Da dies für die Weibchen ein sehr großer Stressfaktor ist, sollte man in solchen Fällen die Tiere zumindest zeitweise trennen.
Autor: Gerhard Egretzberger
Beirat Terraristik – ÖGH https://www.herpetozoa.at
Vizepräsident und Fachbeirat Vivarientiere - ÖDAST http://www.oedast.at


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