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Ratgeber: Aquarium einrichten - Tipps für Anfänger


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Wer sich überlegt ein Aquarium anzuschaffen, sollte sich im Vorfeld einige Gedanken machen. Hierbei gilt es zum Beispiel auch zu überlegen, wie das Becken eingerichtet werden soll und welche Tiere und Pflanzen benötigt werden. Der folgende Ratgeber beantwortet alle wichtigen Fragen rund um dieses Thema, sodass sich alle Neu-Aquarianer schnell zurechtfinden.

Aquarium steht auf dem Tisch

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]

Was muss ich alles beachten, wenn ich mir ein Aquarium aufstellen will?


Es gibt sehr viele Punkte, die bei der Einrichtung eines Aquariums beachtet werden müssen. Fakt ist aber in jedem Fall, dass diese in den meisten Fällen mehr kostet, als das Becken, die Fische selbst, oder das Fischfutter. Sicherlich kann bei der Einrichtung eines Aquariums theoretisch sehr viel Geld gespart werden. Die wichtigsten Komponenten sollten aber immer vorhanden sein, wie ein Filter, eine Heizung oder auch die Beleuchtung. Das Ziel sollte sein, dass das Aquarium sehr gut funktioniert, die Pflanzen wachsen und die Fische sich vermehren und das Becken aber gleichzeitig auch möglichst pflegeleicht ist.

Der folgende Ratgeber schafft einen ersten Überblick und geht alle wichtigen Punkte durch, die bei der Einrichtung eines Aquariums eine wichtiger Rolle spielen.

Was braucht man alles in einem Aquarium?


Damit die Tiere und Pflanzen in einem Aquarium möglichst naturnahe Bedingungen vorfinden, werden folgende Gegenstände benötigt:
  • ein Aquariumfilter (außen oder innen)
  • eine Heizung
  • eine Aquariumpumpe
  • eine Abdeckung samt Aquarium Beleuchtung
  • Aquariumpflanzen
  • Bodengrund (zum Beispiel Kies)
  • optional eine CO2-Anlage

Welche Aquariumgröße eignet sich für Anfänger?


Anfänger sollten Becken mit 100 Litern bis 150 Litern nutzen. Denn diese sind zum einen recht preiswert und werden zudem auch oft in einem Set angeboten, in dem sich alle wichtigen Gegenstände (siehe oben) befinden. Allerdings müssen die Pflanzen und der Grund noch separat gekauft werden. Denn in einem solchen Set befinden sich nur die technischen Komponenten wie ein Filter, eine Pumpe, eine Heizung und eine Abdeckung mit Beleuchtung. Teilweise wird sogar auch bereits ein passender Unterschrank mitgeliefert.

Artikel Empfehlung: Nano-Aquarium: Klein, aber oho

Sehr kleine Becken unter 100 Litern eignen sich dagegen eher nicht für Anfänger. Denn diese machen durchaus mehr Arbeit als große Aquarien, da es schwerer ist, die Wasserqualität stabil zu halten. Die passende Größe ist aber auch von der Größe der Fische abhängig, die in dem Becken gehalten werden sollen.

Welche Fische eignen sich für Anfänger?


Wer neu in der Welt der Aquaristik ist, sollte zunächst mit robusten Fischen beginnen, die leicht machbare Bedingungen an das Becken stellen. Hier eignen sich in erster Linie unterschiedliche Lebengebärende Zahnkarpfen wie Guppys (Poecilia reticulata), Platys (Xiphophorus maculatus), Schwertträger (Xiphophorus hellerii) oder Mollys (Poecilia sphenops). Hier bietet sich auch ein Blick in unsere Kleinanzeigen für Süsswasserfische an.

Guppys
Guppys (Poecilia reticulata)


Die genannten Arten sind allesamt recht friedlich und lassen sich auch miteinander wie auch mit vielen anderen ebenfalls friedlichen Süßwasserfischen vergesellschaften und eignen sich daher bestens für ein buntes Gesellschaftsbecken.

Welche Fische vertragen sich miteinander?


Die oben erwähnten lebendgebärenden Zahnkarpfen verstehen sich untereinander zumeist sehr gut. Dazu können auch Neons (Paracheirodon innesi), Kardinalfische (Tanichthys albonubes), Garnelen, 5-Gürtel-Barben (Desmopuntius pentazona) und Welse gehalten werden. Bei der Vergesellschaftung unterschiedlicher Arten sollte allerdings nicht nur das Verhalten, sondern auch die Größe der Fische beachtet werden. Denn auch eigentlich friedliche Bewckenbewohner fressen Jungtiere, wenn diese noch klein genug sind. Wer sich in seinem Aquarium Nachwuchs wünscht, sollte diesen Punkt bei der Zusammenstellung der Fische beachten.

Artikel Empfehlung: Harmonie im Aquarium: Welche Arten kann man zusammen halten?

Kann ich auch Garnelen mit Fischen gemeinsam halten?


Ja, grundsätzlich ist es auch möglich, Garnelen mit Fischen zusammen zu halten. Allerdings sollten auch dabei einige Punkte beachtet werden. Die Garnelen sollten mindestens so groß sein, dass sie nicht mehr in das Beuteschema anderer Beckenbewohner passen. Wer sich Nachwuchs von seinen Garnelen wünscht, sollte am besten auf ein Artaquarium setzen, in die Tiere nur unter sich sind. Denn auch sehr viele kleine Fische sehen diesen als Futter an und jagen ihm nach. Verzichtet werden sollte zudem darauf, Garnelen mit Raubfischen wie Barschen zu halten. Denn diese setzen den Tieren sehr stark nach, sodass diese ständig gestresst werden. Das sollte auf jeden Fall verhindert werden.

Artikel Empfehlung: Süßwassergarnelen: Bunte Stars im Aquarium

Welche Fische kann man in einem 60 l Aquarium halten?


In einem 60-Liter-Aquarium können unterschiedlichste kleine bis mittelgroße Fische gehalten werden, wie zum Beispiel:
  • Roter Neon (Paracheirodon axelrodi)
  • Guppy (Poecilia reticulata)
  • Platy (Xiphophorus maculatus)
  • Paracheirodon innesi
  • Mollys (Poecilia sphenops)
  • Neonsalmler (Paracheirodon innesi)
  • Schwertträger (Xiphophorus hellerii)
  • Kampffisch (Betta)
  • Zwergadenfische (Trichogaster lalius) oder
  • Red-Fire-Zwerggarnelen (Neocaridina davidi)
Dies ist nur eine kleine Auswahl an Zierfischen, die in einem 60-Liter-Aquarium gehalten werden können. Da das Becken recht klein ist, sollten logischerweise auch nur kleine Arten in passenden Mengen in ihm gehalten werden.

Wie oft muss man das Wasser im Aquarium wechseln?


Laut einer Faustregel sollte der Wasserwechsel in einem Aquarium ungefähr alle 14 Tage erfolgen. Es gibt aber auch einige Aquarianer, die diese Arbeit jede Woche durchführen. In der Regel reicht es aber aus, damit zwei Wochen zu warten.

Tipp: Beim Wasserwechsel ist der ideale Zeitpunkt, um das Becken, die Pflanzen und auch die Dekoration zu reinigen und zu pflegen.

Übrigens ist es besser, öfter eine geringere Menge als nur sehr selten eine größere Menge des Wassers zu wechseln. Umso größer das Becken, desto stabiler sind in der Regel die Wasserwerte. Daher dauert es auch länger, bis sich diese verziehen. Denn in großen Becken gerät das biologische Gleichgewicht langsamer ins Schwanken als in kleineren Becken. Ungefähr ein Drittel des Wassers sollte jedes Mal gewechselt werden.

Aquarium Sauger
Aquarium Sauger


Werden zu große Mengen entnommen, kann das Becken aus dem Ungleichgewicht geraten und die Werte und sich blitzschnell ändern. Dadurch könnten die Pflanzen und Fische unter Umständen leiden. Das lässt sich vermeiden, indem beim Wasserwechsel nur rund ein Drittel des Wassers entnommen wird. Nur wenn sich in dem Becken eine Krankheit ausbreitet oder bestimmte Algen angesiedelt haben, sollten größere Mengen ausgetauscht werden.

Wie hoch sind die Kosten für ein Aquarium?


Das Becken samt Zubehör ist sicherlich der größte Kostenfaktor bei einem Aquarium. Je nach Größe und Ausstattung fallen hierfür zwischen 90 Euro und 1.000 Euro an. Die Preise beziehen sich auf Süßwasser-Aquarien, Meerwasser-Aquarien sind in der Regel deutlich teurer. So können diese durchaus auch bis zu 3.000 Euro kosten. Wer für ein Aquarium nicht so viel Geld ausgeben will, kann dieses auch gebraucht kaufen. Allerdings sollte dabei immer überprüft werden, ob es noch richtig dicht ist und keine erheblichen Schäden hat.


Die Pflanzen und Fische können entweder direkt in einem Tierfachgeschäft oder privat gekauft werden. Ein weiterer Kostenfaktor, der bei Kauf eines Aquariums berücksichtigt werden sollte, ist der Stromverbrauch. Bei einem Becken mit einem Fassungsvermögen von 200 Litern und einer Temperatur von 25 °C würden sich bei einem Strompreis von 28 Cent pro kWh Kosten von ungefähr 140 Euro entstehen.

Aquarium einrichten - Step by Step


Wer ein neues Aquarium einrichten will, kann sich an den folgenden Schritten orientieren:

1. Einen passenden Standort wählen



Ein Aquarium sollte am besten an einem Platz aufgestellt werden, an dem keine direkte Sonneneinstrahlung möglich ist. Darüber hinaus sollte das Becken auch sehr gut erreichbar sein und am besten nicht zwischen anderen Möbeln, sondern besser frei stehen. Der Unterschrank muss stabil genug sein, um die Last des Aquariums problemlos auch auf Dauer auszuhalten.

2. Das Becken reinigen



Sobald ein passender Ort zum Aufstellen des Beckens gefunden wurde, wird der Unterschrank an der gewünschten Stelle platziert. Hier macht es dann auch Sinn, eine spezielle Unterlegscheibe aus dem Tiergeschäft unterzulegen. Denn diese schont zum einen den Schrank und sorgt zudem auch für eine gleichmäßige Lastverteilung. Dann wird das Becken mit einem weichen Schwamm und Wasser gründlich ausgewischt. Anschließend können die Scheiben noch mit einem speziellen Aquarien-Reiniger benetzt und dann mit normalem Küchenpapier abgewischt werden. Chemische Produkte sollten bei der Reinigung eines Aquariums dagegen niemals zum Einsatz kommen.

3. Nährboden einbringen



Der Nährboden wird im Becken gleichmäßig verteilt. An den Stellen, wo später Pflanzen stehen sollen, kann er leicht angehäufelt werden.

4. Kies einfüllen



Im nächsten Schritt wird der Kies in der gewünschten Körnung (zumeist drei bis vier Millimeter) eingefüllt. Er muss den Nährboden ganz abdecken und sollte nach hinten leicht ansteigen. Denn dadurch lagern sich der Schmutz in erster Linie vorne ab, wo er einfacher zugänglich ist. Die tiefste Stelle des Kies sollte am Filteransaugrohr sein.

5. Technik installieren



Nun kann die Technik im und am Aquarium installiert werden. Dazu gehören die Heizung, der Filter, das Thermometer, die Pumpe und eventuell auch der CO-Reaktor. Die Stecker werden aber erst in die Steckdose gesteckt, wenn das Aquarium mit Wasser befüllt ist.

6. Dekorieren



Im nächsten Schritt werden alle Dekokations-Gegenstände im Becken untergebracht, wie Steine, Wurzeln oder Höhlen. Doch vor dem Einsetzen werden diese am besten gründlich mit klarem Wasser abgespült.

7. Wasser einfüllen



Ist auch dieser Schritt erledigt, kann das Wasser eingefüllt werden. Allerdings sollte es zunächst nur zwei Drittel voll sein. Um den Boden nicht zu stark aufzuwühlen, wird das Wasser ganz einfach über einen Teller gegossen. Nun kann auch ein spezieller Wasseraufbereiter hinzugegeben werden, um diverse Schadstoffe wie Chlor oder verschiedenen Schwermetall im Leitungswasser direkt zu binden.

8. Pflanzen einsetzen



Jetzt können die Pflanzen eingesetzt und ganz nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen mit den Deko-Gegenständen kombiniert werden. Hohe Exemplare werden im hinteren Beckenbereich und flach wachsende Sorten vorne im Aquarium platziert. Jetzt wird das restliche Wasser eingefüllt.

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Das Becken sollte sich nun einige Wochen einfahren, wobei sich sehr wichtige Bakterien bilden. Sobald die Wasserwerte stimmen, können die Fische eingesetzt werden. Um diese zu testen, kann ein einfacher Test genutzt werden (siehe unten).

Aquarium Technik - Das Wichtigste im Überblick


Die Aquarium Beleuchtung



Mit der passenden Beleuchtung werden möglichst natürliche Lichtverhältnisse, Hell-Dunkelphasen und schattige Orte im Becken erzeugt. Dafür kommen in der Regel spezielle Leuchtstoffröhren zum Einsatz.

Der Aquariumfilter



Der Filter sollte die vorhandene Menge an Wasser problemlos bearbeiten und reinigen können. Es gibt Modelle, die im Becken installiert werden und auch solche, die draußen im Unterschrank Platz finden. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. So muss jeder Aquarianer für sich selber entscheiden, welche ihm mehr zusagt.

Die Aquariumpumpe



Die Pumpe wälzt das Wasser um und bringt zudem auch Sauerstoff in das Becken ein. Es gibt viele unterschiedliche Modelle, die zumeist außerhalb des Aquariums aufgestellt werden.

Die Heizung



Die meisten Süßwasserfische lieben warme Gewässer. Um ihnen diese zu bieten, wird ein Regelheizer in das Becken gehängt. Alternativ kann eine Bodenheizung verlegt werden. Beide Varianten müssen nur einmal auf die gewünschte Temperatur eingestellt werden und halten diese dann konstant aufrecht.

CO2-Vorrichtung



Durch eine CO2-Versorgung werden wichtige Nährstoffe in das Becken gebracht. Solche Geräte arbeiten mit Druckgasanlagen und werden zumeist ebenfalls außerhalb des Aquariums aufgestellt.

Wassertest - Wichtig für Fische und Pflanzen


Die Wasserwerte sollte in einem Aquarium regelmäßig kontrolliert werden. Denn so lässt sich verhindern, dass Fische und Pflanzen krank werden oder Algen entstehen. Um alle wichtigen Wert zu bestimmen, gibt es spezielle Wassertests, Teststreifen und Thermometer.

Welche Aquarienpflanzen eignen sich für Anfänger beziehungsweise sind pflegeleicht?


Aquariumpflanzen im Aquarium

Anfänger, die noch keine Erfahrung haben, sollten zu anfängertauglichen Pflanzen greifen, wie zum Beispiel zu der sogenannten Breitblättrigen Zwergschwertpflanze (Echinodorus latifolius). Sie ist sehr pflegeleicht, recht schmal verfügt über kurze Stiele. Eine weitere Pflanze, die sich bestens für Anfänger eignet, ist die Amazonasschwertpflanze (Echinodorus amazonicus). Sie ist sehr genügsam und zurecht eine der beliebtesten Arten.

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Zuletzt geändert am/um: 07.07.2022 um 15:59

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