Puten sind nicht nur in Mastbetrieben, sondern auch bei Hobby-Geflügelhaltern und Selbstversorgern beliebte
Bauernhoftiere und Fleischlieferanten. Wer die großen
Vögel artgerecht halten will, braucht vor allem Platz. Denn ursprünglich kommen Puten, auch Truthähne genannt, aus der Steppe. Sie
können schnell und mit großer Ausdauer laufen und neigen auch heute noch dazu, bei Gefahr zu Fuß zu flüchten. Großzügige Weideflächen entsprechen also dem natürlichen Habitat des Geflügels, zudem finden die Tiere dort zumindest im Sommer einen Großteil ihres Futters, auf dem Speiseplan stehen unter anderem Gras, Brennnesseln und Insekten.
Im
Auslauf sollten auch Bäume stehen, da diese Schatten spenden und da sich die Tiere gerne in luftiger Höhe ausruhen. In der Nacht sollten sich Puten in einen gut gegen Raubtiere gesicherten Stall mit Sitzstangen zurückziehen können. Auch an kalten Wintertagen bleiben die Puten oft lieber drinnen, der Stall sollte also ausreichend groß sein. In der kalten Jahreszeit kann man
spezielles Putenfutter, Getreide wie Mais und Weizen, frisches Gemüse und Obst füttern. Natürlich müssen die Tiere ganzjährig durchgängig Zugang zu frischem Trinkwasser haben. Und da Puten mit großer Hingabe Gefiederpflege betreiben, sollten auch Sandbäder zur Verfügung stehen.
Puten sind sehr soziale Tiere, die
nicht alleine gehalten werden dürfen. Ist ausreichend Platz vorhanden, leben sie wie in freier Wildbahn nach Geschlechtern getrennt in einer Herde. In Hobbybetrieben werden häufig alte und weitaus robustere Putenrassen wie Bronzeputen und Cröllwitzer Puten gehalten. Anders als viele "moderne" Putenzuchtlinien, die so schwer sind, dass sie sich kaum noch natürlich bewegen, oft auch gar nicht mehr fliegen können und sogar Schäden am Stütz- und Bewegungsapparat erleiden, zeigen solche Rassen noch die gesamte Palette des natürlichen Verhaltensrepertoires.
Puten sind
relativ stressempfindlich. Man sollte also für eine ruhige Umgebung sorgen und unnötigen Stress, zum Beispiel durch unnötige Transporte oder zu enge Platzverhältnisse, unbedingt vermeiden. Haben die Tiere feste Bezugspersonen, die sie regelmäßig füttern und Zeit mit ihnen verbringen, können sie sehr zutraulich werden. Auch das reduziert deutlich den Stress, zum Beispiel beim Einfangen oder Wiegen.