Besonders im Sommer sind Kippfenster ungeheuer praktisch. Katzen denken das leider auch - sie wollen die schmalen Öffnungen nutzen, um ins Freie oder zurück ins Haus zu gelangen. Was dann häufig passiert, ist
der Albtraum jedes Katzenliebhabers: Der
Stubentiger bleibt mit dem Bauch im Spalt hängen, zappelt, versucht vergeblich sich zu befreien und rutscht dabei immer tiefer nach unten. Dort wird der kleine Körper unnachgiebig zusammen gedrückt, Muskulatur, Nerven, Organe und Wirbelsäule nehmen Schaden. Typisch für das sogenannte
Kippfenster-Syndrom sind Lähmungen der hinteren Gliedmaßen, Blutgerinnsel und Nierenschäden. Je länger die
Katze im Kippfenster "gefangen" ist, desto schlimmer sind in der Regel ihre Verletzungen. Im schlimmsten Fall stirbt die Katze noch in der grausamen Falle an ihren inneren Verletzungen.
Um eine
Katze aus einem Kippfenster zu befreien, schiebt man eine Hand unter den Bauch, die andere Hand unter den Brustkorb und hebt sie soweit an, dass ein Helfer das Tier in der größeren Öffnung vorsichtig entgegen nehmen kann. Danach sollte man den Vierbeiner so schnell wie möglich zum
Tierarzt oder in die Tierklinik bringen, denn viele innere Verletzungen kann man von außen nicht sofort erkennen, ohne Behandlung können sie aber fatale Folgen haben. Zudem stehen viele Katzen nach der traumatischen Erfahrung unter Schock und benötigen Infusionen zur Stabilisierung des Kreislaufs.
Besser als eine stressige Rettungsaktion mit ungewissem Ausgang ist aber natürlich, das Unglück
durch Vorsichtsmaßnahmen zu verhindern. Wer nicht darauf verzichten will, Kippfenster zu öffnen, kann die Fenster zum Beispiel durch spezielle Netze sichern. Das bietet sich vor allem an, wenn man gleichzeitig verhindern will, dass Wohnungskatzen nach draußen gelangen. Eine Alternative sind
Fensterkeile, die einfach in das geöffnete Kippfenster geschoben werden und verhindern, dass die Katze in den engen Spalt rutscht.
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