Während sich die meisten Menschen über sommerliche Temperaturen freuen, vertragen
Kaninchen die Hitze ausgesprochen schlecht. Sind sie der prallen Sommerhitze ausgesetzt,
können sie schnell einen lebensgefährlichen Hitzschlag bekommen. Das liegt daran, dass die flauschigen Nager nicht schwitzen können.
Die einzige körpereigene „Klimaanlage“ des Kaninchens sind ihre gut durchbluteten Ohren, über die zumindest ein kleiner Teil der überschüssigen Körperwärme abgegeben wird. Während sich wilde Kaninchen bei Bedarf einfach in kühle Erdlöcher zurückziehen, sind unsere Hauskaninchen darauf angewiesen, dass wir für
ausreichend Schattenplätze und Kühlung sorgen.
Kaninchen brauchen Schatten
Oberstes Gebot ist, dass
Kaninchenställe und Gehege nicht in überhitzten Räumen oder draußen
in der prallen Sonne stehen dürfen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um
Schatten zu schaffen. Wichtig ist immer, dass die
Luftzirkulation durch die Maßnahmen nicht behindert wird. Besonders hübsch sehen natürlich
schattenspendende Grünpflanzen, die um das Gehege herum gepflanzt werden können, aus.
Geeignet sind zum Beispiel
Holunder, der auch den Vorteil hat, dass er schnell wächst und von den Kaninchen verschmäht wird. Wer besonders kreativ werden will, kann auch
lebende Weidenzäune, Weidentunnel oder kleine Weidenhäuschen anpflanzen. Dazu steckt man frische Weidenruten in die Erde und hält sie feucht, bis sie Wurzeln schlagen. Die jungen Ruten sind so biegsam, dass man sie relativ einfach biegen und miteinander verflechten kann. Irgendwann wachsen die Ruten dann zusammen und werden im Sommer zu grünen Bauwerken. In der ersten Saison sollten die Pflanzen allerdings vor hungrigen Nagern geschützt werden.
Schnell und einfach kann man für Schatten sorgen, in dem man
Sonnensegel spannt oder große Tücher aufhängt. Auch wenn man die Segel und die Flächen des Auslaufes mit Wasser benetzt, verbessert die Verdunstung das Mikroklima merklich. Kühle Steinplatten, die allerdings keine rutschige Oberfläche haben sollten, sind im Sommer beliebte Liegeflächen.
So kommen Kaninchen gesund durch den Sommer
Neben kühlen Plätzen ist im Sommer natürlich der
ständige Zugang zu frischem Trinkwasser enorm wichtig. Erfrischend wirken unter anderem auch
Gurken, Melonen, Minze und Birkenblätter - man sollte sie allerdings nur in kleinen Mengen verfüttern und die Verdauung der Kaninchen beobachten.
Beim täglichen
Kontrollgang untersucht man die Nager besonders gründlich
auf kleine Wunden und Verletzungen. Diese müssen schnell versorgt und beobachtet werden, da Fliegen von den offenen Stellen magisch angezogen werden. Das ist lästig und kann sogar gefährlich werden, denn Schmeißfliegen legen gelegentlich ihre Eier in Wunden ab. Die Larven können im schlimmsten Fall zum Tod des Kaninchens führen.
Priorität hat im Sommer auch die Stallhygiene. Denn bei hohen Temperaturen können sich Krankheitserreger noch schneller ausbreiten.
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